Persönliche Assistenz
Für jonas sind seine Assistent*innen die allergrößte Hilfe und der wichtigste Aspekt in seinem selbstständigen Wohnen! Fast rund um die Uhr (auch nachts) ist ein*e Assistent*in anwesend, um ihm Hilfestellung leisten zu können, wenn er diese braucht. In den wenigen Stunden am Tag, in denen Jonas es schafft, ohne fremde Hilfe auszukommen, gibt es einen Hintergrunddienst, der in Rufbereitschaft ist, falls Jonas dringend Hilfe braucht. Dies ist bisher jedoch nur sehr selten vorgekommen.
Jonas benötigt als Rollstuhlfahrer verhältnismäßig viel Assistenz. Um den Begriff genauer zu beschreiben, möchten wir Assistenz hier genauer definieren:
„Die persönliche Assistenz ist eine Hilfe für Menschen mit Behinderung in den verschiedensten Bereichen des Lebens. Assistentinnen und Assistenten bieten Unterstützung bei allen Tätigkeiten des Alltags. Zum Beispiel im Haushalt, bei Freizeit-Aktivitäten aberwenn nötig auch bei der Grundpflege. Dadurch ist es Menschen mit Behinderung möglich, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.“
Jonas benötigt seine persönliche Assistenz an seinen Arbeitstagen ab 18 Uhr. Die drei Stunden von 15-18 Uhr nach der Werkstatt kann er mittlerweile gut alleine überbrücken, indem er sich ausruht, Musik hört oder am PC ist. Danach benötigt er allerdings Hilfe bei der Zubereitung des Abendessens, Wegräumen, Spülen, etc. Die gemeinsame Abendgestaltung splittet sich in gemeinsame Haushaltstätigkeiten wie Wäschepflege oder einfach nur gemeinsame Spaziergänge oder Gesellschaftsspiele, Filme schauen o.ä.
Beim Zubettgehen benötigt Jonas aufgrund seiner Behinderung relativ viel Hilfestellung, die er durch seine Assistent*innen zuverlässig erhält. Nachts gibt es im Assistentenzimmer in der Wohnung die Möglichkeit zu schlafen, jedoch durch die Klingel an Jonas´ Bett in ständiger Rufbereitschaft zu sein, falls Jonas auch nachts Hilfe benötigt, da er nicht alleine aufstehen kann. Am Morgen helfen die Assistent*innen ihm beim Anziehen und begleiten ihn zum Bus, der ihn um 7 Uhr zur Werkstatt abholt. Dann ist Assistenz-Dienstende.
Bedarfszeiten
Jonas mit Assistent Leon im Stadion
An arbeitsfreien Tagen, wie z.B. an den Wochenenden oder Urlaubstagen bleibt die Assistenz in der Regel bis 10 Uhr morgens und Jonas hat zwei Stunden Assistenz-freie Zeit, bis der Tagdienst von 12 bis 16 Uhr kommt, da Jonas wieder Hilfe beim Essen und im Haushalt benötigt. Ab 18 Uhr beginnt dann wieder für den*die jeweilige*n Assistent*in der Nachtdienst.
Diese Bedarfszeiten haben sich bei Jonas mittlerweile sehr gut bewährt und mittlerweile ist es sogar schon so, dass er die Assistenz-freie Zeit ein Stück weit genießen kann. In der Anfangszeit benötigte er rund um die Uhr Assistenz bei sich, da ihm das Vertrauen in den Bereitschaftsdienst noch unsicher erschien. Im Laufe der Zeit hat er immer mehr Vertrauen in das System gewonnen, nicht zuletzt weil Zuverlässigkeit allerhöchste Priorität bei den Assistent*innen hat!
Wenn Jonas Begleitung/Betreuung auf Urlaubsreisen benötigt, hat er an 24 Stunden Assistenzbedarf. Dass die Reisekosten für Jonas, sowie den*die Assistent*in nicht vom Persönlichen Budget sondern privat gezahlt werden muss, versteht sich wohl von selbst! Lediglich die reine Assistenz-Tätigkeit kann Jonas vom Persönlichen Budget finanzieren.
Jonas löst dies immer so, indem er sich von allen Familienangehörigen zum Geburtstag oder zu Weihnachten Geld für Urlaubseisen mit Assistenz wünscht. Jonas kann selber entscheiden, von wem er wann und wie lange Assistenz erhält. Dafür gibt es Stellenausschreibungen, Bewerbungsgespräche und Dienstpläne, auf die Jonas als Hilfeempfänger zu 100% selber Einfluss nehmen kann und soll.
Unter dem Menüpunkt Eingliederungshilfe und Budget findet Ihr Informationen zu Voraussetzungen, Antragstellung, Kostenträgern und Beratungsstellen.





